Die polizeiärztliche Untersuchung ist eine der gefürchtetsten Abschnitte in deinem Auswahlverfahren. Du wirst an einem Tag des Auswahlverfahrens auf buchstäblich Herz und Nieren untersucht. Sollten hier Auffälligkeiten auftreten, ist dies jedoch noch kein Grund aus dem Auswahlverfahren auszuscheiden. Worauf du achten musst und worauf es ankommt, erfährst du auf dieser Seite.
Du startest mit einem Sehtest, bei dem du Öffnungen von Ringen erkennen musst, die immer kleiner werden. Vergleichbar ist dieser Test mit einem Sehtest beim Optiker.
Zusätzlich wird eine Rot-Grün-Schwäche und deine Blendempfindlichkeit getestet. Du findest viele solcher Tests online.
Zuletzt wird noch eine Gesichtsfeldanalyse durchgeführt, um dein peripheres Sehen auf die Probe zu stellen.
Bei dem Test brauchst du dir keine Sorgen machen, sollten vorab nicht schon starke Auffälligkeiten bei dir aufgetreten sein.
Im nächsten Schritt wird deine Hörempfindlichkeit getestet. Dieser Test ist ebenfalls vergleichbar mit einem Test beim Hörakustiker.
Es werden Töne in verschiedenen Frequenzen (Hohe Töne / Tiefe Töne) abgespielt, wobei ein Knopf gedrückt werden muss, wenn der Ton für dich hörbar wird.
Auch hier sollte es keine Probleme geben, wenn nicht schon zuvor starke Probleme mit dem Hörvermögen bei dir bestanden haben.
Auch deine Lungenfunktion wird überprüft. Dieser Test ist vergleichbar mit dem deines Hausarztes oder Hausärztin.
Du wirst gebeten so kräftig wie möglich in ein Mundstück ein- und auszuatmen.
Bist du körperlich fit und leidest nicht an chronischen Lungenkrankheiten, die dir das Atmen erschweren, wirst du auch hier keine Probleme haben.
Selbstverständlich solltest du als angehender Polizist oder Polizistin keine illegalen Substanzen konsumieren und verkehrstüchtig sein.
Du wirst gebeten eine Urinprobe abzugeben. Anschließend wird mit einem klassischen, polizeilichen Urintest überprüft, ob in den vergangenen Tagen illegale Substanzen konsumiert worden sind.
Achtung! Sollte es hier zu einem positiven Ergebnis kommen, ist das Auswahlverfahren für dich an dieser Stelle beendet.
Anhand deiner Größe und deines aktuellen Körpergewichts wird dein Body-Mass-Index bestimmt.
Den BMI kannst du zuvor in einem Online Rechner ermitteln.
Unter diesem Artikel haben wir dir einen verlinkt.
Es kann vorkommen, dass du aufgrund von zu viel Muskelmasse einen zu hohen BMI und damit Übergewicht bescheinigt bekommst. Dies ist kein realistisches Problem und kann durchaus kritisch angesehen werden. Dennoch kann gefordert werden Muskelmasse abzunehmen. Halte also in den Wochen vor der Untersuchung deinen BMI im Blick.
Dieser Teil der ärztlichen Untersuchung ist der gefürchteste.
Du wirst mit an einem EKG angeschlossen und anschließend auf ein Ergometer-Fahrrad gesetzt.
Dein Ziel ist es nun eine gewisse Wattzahl zu treten, die sich nach deinem Körpergewicht und deiner Größe richtet. Gleichzeitig musst du eine bestimmte Trittfrequenz halten.
Beispiel: Eine männliche Person, die 25 Jahre alt ist und 75 kg wiegt, würde folgende Werte haben:
- Berechnung der Belastung: 75 kg x 3 = 225 Watt
- Maximale Herzfrequenz: 220 - 25 = 195 Schläge pro Minute
Die Übung beginnt sehr einfach und wird im Verlauf immer schwieriger. Am Ende kannst du sogar ganz schön ins Schwitzen kommen. Sportkleidung lohnt sich hier also.
Nach Erreichen der Wattzahl wirst du gebeten mit dem Treten aufzuhören. Anschließend wird noch überprüft wie schnell dein Körper wieder in die Ruhephase kommt.
Zum Abschluss wird das EKG von einem Arzt oder Ärztin analysiert. Sollten hier Auffälligkeiten auftreten, wirst du gebeten einen Kardiologen aufzusuchen, der dir deine Tauglichkeit für den Dienst extern bestätigt.
Auf diesen Test kannst du dich vorbereiten. Setze dich während deiner Session im Fitnessstudio oder Zuhause immer wieder aufs Fahrrad und trainiere unterschiedliche Schwierigkeitsgrade zu halten.
Zuletzt wirst du dem Polizeiarzt oder der Polizeiärztin vorgestellt. Hier kommt es zu einer Bewertung deiner Ergebnisse aus dem gesamten Testtag und zusätzlich zu einer körperlichen Untersuchung.
Neben Körpergröße und Gewicht wird auf deinen Stand und deine Wirbelsäule geschaut. Zusätzlich wird dein Gleichgewichtssinn mit verschiedenen Übungen auf die Probe gestellt.
Anschließend kann auf deine Genitalien und deinen After geschaut werden.
Sollten hier Auffälligkeiten auftreten kann eine Abklärung bei weiteren Spezialisten angeordnet werden, um die polizeiärztliche Untersuchung abzuschließen.
Der Dienstherr überprüft dich auf Herz und Nieren und das ist auch verständlich. Nach dem Eintritt und der Verbeamtung versichert dich dein Dienstherr. Sollten dann im Verlauf deiner Dienstjahre Probleme auftreten, zahlt das Land für deinen Kranheitsausfall und die ärztliche Therapie, bis zu deiner Pension.
Es sollen also nur Personen eingestellt werden, die körperlich fit und belastbar sind und auch in Zukunft nicht zu gravierenden Krankheiten neigen, da es sonst fürs Land teuerer werden könnte.
Jetzt hast du es geschafft. Sollten keine Auffälligkeiten auftreten wird dir die Diensttauglichkeit bescheinigt und du kannst auf deine Einstellung warten, oder zum Assessmentcenter antreten, je nachdem welche Teile des Auswahlverfahrens du schon abgeschlossen hast.
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